Vom 8. bis 14. September 2025 finden die „TAGE DER INDUSTRIEKULTUR“ in Leipzig und Region und parallel das 10. „Industrie|Kultur|Festival“ statt.
Zu den Höhepunkten gehören die Eröffnungsfeier in einem traditionsreichen Ort der Unterhaltungsindustrie, sowie die Vorführung von Arbeitsschutzfilmen in der BRD und DDR sowie Führungen zum 860. Geburtstag der Leipziger Messen.

Von Leipzig bis Wurzen: Eine Veranstaltung mit Geschichte
Im Jahr 2013 rief der Industriekultur Leipzig e.V. erstmals die Veranstaltungsreihe „TAGE DER INDUSTRIEKULTUR“ ins Leben. Seither findet sie nicht nur in Leipzig selbst, sondern auch in der umliegenden Region statt, die sich bis nach Merseburg und Wurzen erstreckt. Der abschließende Veranstaltungstag (Sonntag) steht traditionell im Zeichen des europaweiten „Tags des offenen Denkmals“.

Engagierte Akteure und eindrucksvolle Industriegeschichte
Im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe befinden sich die zahlreichen engagierten Akteurinnen und Akteure, die mit ihren Beiträgen das Programm inhaltlich bereichern.
Mit dabei ist unter anderem die traditionsreiche Gießerei Wurzen, die seit nahezu 150 Jahren besteht und hochwertige Gussteile für Sondermaschinen sowie für den Kunst- und Kulturbereich herstellt. Diese Bauteile zeichnen sich durch komplexe Formen und Geometrien aus und können zwischen einem Kilogramm und über vier Tonnen wiegen.
Abschied und Neubeginn: Das Sächsische Wirtschaftsarchiv zieht um
Ein besonderes Highlight ist in diesem Jahr auch der Abschied des Sächsischen Wirtschaftsarchivs (SWA) aus Leipzig. Nach 32 Jahren zieht das Archiv im Jahr 2026 in einen Neubau nach Borna um.
Interessierte Besucherinnen und Besucher haben im Rahmen einer Führung die Möglichkeit, punktuell rund vier Kilometer Archivgut kennenzulernen und sich zugleich eine Ausstellung zur Geschichte des Konsum Leipzig anzusehen.
Historische Einblicke auf vier Rädern
Eine weitere Station ist die Stadtrundfahrt mit der eKutsche, die entlang historischer Orte, wie dem ersten Versandhaus Deutschlands an der Weißen Elster führt und dabei Geschichten über den sächsischen Industriepionier Dr. Carl Heine und seine damaligen Visionen für den Leipziger Westen erzählt.
Kindheit und Technik im Wandel der Zeit
Ebenso lohnenswert ist ein Besuch im Deutschen Kinderwagenmuseum im Schloss Moritzburg in Zeitz, wo die Ausstellung unter anderem mit der Frage einleitet:
„Wussten Sie, dass Kinderwagen früher Nummernschilder hatten?“
Die Schau bietet einen faszinierenden Einblick in die Alltagsgeschichte von Kindheit und Familie.
Jetzt mitmachen: Anmeldung und neue Themenfelder
Seit nunmehr drei Monaten können sich interessierte Institutionen und Einzelpersonen für die „13. TAGE DER INDUSTRIEKULTUR“ anmelden. Der Anmeldeschluss ist der 15. August 2025; die Anmeldung erfolgt über die Website www.industriekulturtag-leipzig.de.
In diesem Jahr wurde nicht nur die Anmeldefrist verlängert, sondern das inhaltliche Spektrum auch durch neue Rubriken erweitert, darunter „Buch und Medien“, „Messe-, Musik- und Sportstadt“ sowie „Architektur, Baukultur und Denkmalpflege“.
Letztere legt einen besonderen Fokus auf die Nachnutzung ehemaliger Industrieanlagen sowie auf Schulen im Bauhausstil oder bedeutende Baumeister der Region. Bei der Gestaltung dieses Themenbereichs unterstützt die Leipziger Denkmalstiftung.


„Offene Werktore“ – Industrie hautnah erleben
Ein fester Bestandteil der Veranstaltungsreihe ist das „Offene Werktor“, das jedes Jahr große Resonanz findet. Diese Programmsparte ermöglicht insbesondere jungen Menschen, einen Blick hinter die Kulissen Leipziger Unternehmen zu werfen und erste Einblicke in potenzielle Ausbildungsberufe oder Praktikumsplätze zu erhalten.
Gleichzeitig bietet sie der interessierten Öffentlichkeit die Gelegenheit, Betriebe ihrer Nachbarschaft kennenzulernen und eventuell ehemaligen Arbeitsstätten oder Kollegen wieder zu begegnen.

WANN? WIE? WO?
TAGE DER INDUSTRIEKULTUR 2025
Lebendige Leipziger Industriekultur
8. bis 25. September 2025
www.industriekulturtag-leipzig.de
Fotos: Dave Tarassow