Wer in Leipzig lebt, weiß: Hier geht vieles auf zwei Rädern. Ein bisschen wie in Amsterdam, nur mit mehr Kopfsteinpflaster. Ob morgens durch den Clara-Park oder nach Feierabend über die Karl-Heine-Straße – Fahrradfahren gehört hier zum Lebensgefühl.
Und es wird immer sichtbarer, dass Leipzig nicht nur eine Radstadt ist, sondern sich Schritt für Schritt zur echten Mobilitäts-Experimentierbühne entwickelt.

Mit dem Rad durchs Leipziger Leben
Ein normales Rad reicht oft schon, aber wer einmal genauer hinschaut, sieht in den Straßen zunehmend futuristische Lastenräder. Manche transportieren Kinder, andere Bierkästen oder gleich die halbe WG-Einrichtung. Leipzig hat dafür tolle Initiativen:
- LARA – das freie Lastenrad des ADFC Leipzig: In drei Schritten kommst du an das Lastenrad. Der vierte ist die fristgerechte Rückgabe. Die Ausleihe ist dabei kostenlos. Das Lastenrad „Lara“ wechselt alle 2-4 Wochen die Station. Cafés, Läden, Vereine, Kitas, soziale Einrichtungen oder Baumärkte mit verlässlichen Öffnungszeiten sind willkommene Paten für Lara.
. - KOLARA – Kollektiv Lastenrad Leipzig: Ein selbstorganisiertes Netzwerk, das aktuell rund 19 Räder auf Spendenbasis verleiht. Dezentral über Pat:innen verteilt, unkompliziert und gemeinschaftlich.

Carsharing für Autos: Teilen statt besitzen
Auch Carsharing boomt in Leipzig. Besonders beliebt sind die Cityflitzer, die man flexibel per App mieten kann – ganz ohne feste Stationen. Man steigt einfach ein, fährt los und stellt den Wagen später wieder irgendwo im Geschäftsgebiet ab. Ideal also für spontane Fahrten quer durch die Stadt oder wenn man nach dem Einkauf plötzlich doch mehr Tüten hat, als aufs Rad passen.

Für längere Touren oder größere Transporte lässt sich Cityflitzer gut mit dem klassischen Carsharing-Angebot teilAuto kombinieren. Und wer es lieber auf zwei Rädern mag, hat mit Nextbike eine weitere praktische Option direkt vor der Haustür.
Und wer neugierig auf Elektromobilität ist: In der Innenstadt wächst das Netz an Ladesäulen stetig, bereitgestellt von den Leipziger Stadtwerken.


Urbane Logistik: Lieferhelden auf Rädern
Besonders spannend ist, wie neue Ideen den Lieferverkehr in der Stadt verändern. Statt immer mehr Sprinter durch die Südvorstadt rollen zu lassen, setzen einige Anbieter schon jetzt auf klimafreundliche Konzepte. Der finnische Lieferdienst Wolt ist seit 2022 in Leipzig aktiv und setzt laut LVZ-Berichten überwiegend auf Fahrradkuriere. Das bedeutet: Bestellungen aus Restaurants und Partnergeschäften kommen oft leise, schnell und emissionsfrei an die Haustür. Für Kund:innen heißt das: weniger Stau, weniger Lärm – und trotzdem kommt das Essen pünktlich.
Wenn’s mal größer wird …
Natürlich gibt es Momente, da reicht selbst das stabilste Lastenrad nicht mehr. Wer schon mal einen WG-Umzug durch Plagwitz organisiert hat, weiß: Da braucht es manchmal echte Transportlösungen. Genau hier kommen Ladeträger für Leipzig und die Region ins Spiel – praktisch, wenn man für kurze Zeit zusätzliche Kapazitäten braucht, sei es für Umzüge, Vereinsaktionen oder Kulturprojekte.
Leipzig probiert’s aus
Ob auf zwei Rädern, vier Rädern oder ganz ohne: Leipzig macht vor, wie flexible Mobilität funktioniert. Und das Beste: Man entdeckt die Stadt noch einmal ganz neu – langsamer, bewusster und mit dem Gefühl, dass hier wirklich Bewegung drin steckt.
