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Leipziger Musikszene
Leipziger Songs 2022
JUNE COCÓ - SUPERPOWER

Leipziger Liedervielfalt 2022 | 56 Songs aus Leipzig

Leipziger Musikszene
4 Minuten Lesedauer
Adelina Horn Creative Head

Pünktlich zum Jahreswechsel ist der nagelneue Überblick über die Leipziger Liederszene 2022 online. Über 50 neue Songs präsentieren die Leipziger Liedervielfalt vom Singer- & Songwrite-Ararrangement bis zur Rockballade. Neben bekannten Stimmen und Gesichtern, reihen sich auch zahlreiche neue Künstler*innen in den Soundtrack Leipzigs 2022.

Wer hat die Leipziger Liedervielfalt im Blick?

Der Leipziger Liederszene e.V. wurde 2018 gegründet und hat sich seither der Pflege, Bündelung und Erhaltung der Liederszene Leipzigs (und darüber hinaus) verschrieben. Ins Visier rücken dabei sowohl die aktuelleren, als auch vergangenen Produktionen Leipziger Künstler*innen und Liedermacher*innen.

Leipziger Liederszene

Der Verein knüpft damit an die lebendige Tradition der Leipziger Lied- und Chansonszene der Vorwendezeit an. Er dient als Begegnungs- und Organisationsplattform für Kulturschaffende. Das Lied überschreitet Generations-, Genre- und Kulturgrenzen: Alt-Folkloristen stehen neben Nachwuchsliedermacherinnen und Weltmusik-Ensembles.

Der Leipziger Verein für Lied, Folk und Weltmusik veröffentlicht alle Infos zu den zahlreichen Konzerten, Liederreihen, Festivals und Workshops, die er unter seinem Dach versammelt. Nach und nach wird seine Homepage zu einem multimedialen Archiv der Leipziger Lieder ausgebaut – von den 1980er Jahren bis übermorgen. Hier wird archiviert und dokumentiert – viel Freude beim Lauschen!

56 Leipziger Songs in einer YouTube-Playlist

Wie auch in den vergangenen beiden Jahren (Blick ins Jahr 2021) war der Leipziger Liederszene e.V. fleißig mit dem Ohr an der lokalen Szene. Dabei hat er YouTube und Spotify durchforstet, um über 50 Songs von Leipziger Singer-Songwriter*innen und Liederschreibenden im engeren und weiteren Sinne zusammenzustellen.

Die vitale Leipziger Musikszene umfasst ein umfangreiches Spektrum unterschiedlichster Künstler*innen, Einzel- und Bandperformances von der Unplugged-Version zum produzierten Musikvideo. Um die Werke der Leipziger Liederschreibenden jedes Jahr sichtbarer zu machen, hat die Leipziger Liederszene hat eine eigene Playlist mit den Leipziger Songs 2022 zusammengestellt.

Vertraute und unbekannte Stimmen | Wer war 2022 dabei?

Unter den Musiker*innen finden sich bekannte Namen wie Alin Coen, LOT, Laura Liebeskind, June Cocó , KARO LYNN, Duo Stiehler/Lucaciu feat. Sarah Lesch oder Peter Piek, genauso erfrischend wie neue Stimmen von Paula Linke, Richard Limbert oder Natszo.

Und falls einige Namen vermisst werden: Einige der umtriebigen Acts haben 2022 keine einzelnen Songs veröffentlicht bzw. nur Coversongs online gestellt und fehlen daher leider in der Übersicht.

Die Entdeckungsreise durch die Leipziger Musiklandschaft wird dabei mit einigen Perlen überraschen. Denn abseits des Mainstreams entsteht hier Musik noch von Hand – mit Herz und nach Gefühl.

Ohren auf für die Leipziger Liederszene:

Nichts // Duo Stiehler/Lucaciu feat. Sarah Lesch

SUPERPOWER (ACOUSTIC LIVE VERSION) // JUNE COCÓ

2ersitz // Irgendwo im Nirgendwo

Reparatur feat. Jolle // LOT & David Friedrich –

Alin Coen & STÜBAphilharmonie // Du bist so schön

Oh What To Do // Peter Piek

It’s time // LAURA LIEBESKIND

Zur kompletten PLAYLIST: Songs aus Leipzig 2022

Adelina Horn
Creative Head
Dieser Beitrag wurde verfasst von Adelina: Leipzigerin durch und durch. Vom kleinen Lieblingslokal bis zur Vernissage. Was überzeugt, wird gebloggt.

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Eine Antwort

  1. Tja – die Leipziger Liederszene: eigentlich kann ich damit johr gohrnüschdt anfangen. Ich bin sehr unmusikalisch, hab nich‘ ma‘ ne Musikanlage zuhause, höre nur alle paar Wochen mal 1 bisken klassische Stücke über‘s smarte phönchen, Bach, Rameau, Haydn und so … aber ich bin Winterbader, meist am Cosi, am „Hundestrand“, wo‘s an der zur Winterzeit gottlob geschlossenen „beach lounge“ ein Vordach gibt und Windschutz und angeschraubte Strandmöbel und da hockt dann immer der Jens Wollenberg und ist seine Texte von seiner Liedermacherei am ab-dichten und passt gerne auf meine Klamotten und mein Fahrrad auf, wenn ich ins Wasser gehe und der Wollenberg ist auch immer froh, wenn ihn jemand von der Arbeit abhält und so sind wir über eiskalte Monate hinweg Freunde geworden und so wollt‘ ich irgendwann auch mal wissen, was der Wollenberg so macht, so als Liedermacher, und bin da mal so hin, wo‘s was von ihm zu hören gab und das waren hoch interessante Erlebnisse gewesen.

    Das erste Erlebnis war hochvornehm, im Garten vom Budde-Haus in Gohlis, letzten Sommer, offiziell von diesem „Leipziger Liederszene e.V.“ und es gab für ein Publikum von vielleicht 50 Leuten ein Aufwand an Technik, der für eine bemannte Marslandung ausgereicht hätte und 2 Dampfplauderer-Innen von diesem „e.V.“, denen die Micros aus dem Hinterkopf herausgewachsen waren, damit es nur ja aussieht, wie im TV, und deren total bescheuertes Gesülze etwa die Hälfte der Veranstaltung ausgemacht hat und in mir nur zweierlei hervorgerufen hat: 1) ein extremes Fremdschämen und 2) ein Zitat von Arno Schmidt: „Warum auf Totschlag immer gleich so hohe Strafen stehen müssen ?!“ – es war „gons fuaschdtbohr“ !

    Das zweite Erlebnis war dann schon – obschon im selben Sommer – gons onnerster, nämlich „Waldzitherpunk im Gehege“, was auch so 1 „Formation“ vom Wollenberg ist, und das war in einem großen Garten irgendwo in Großzschocher. Im Internet gab‘s nix von zu lesen, kleine DinA-4-Plakate hingen in gewissen Stadtteilen herum und es waren da so über 200 Leute versammelt, meist mit Fahrrädern, und der „Waldzitherpunk“ punkte. Die Waldzither, das ist so 1 lautenartiges Zupfinstrument, das irgendwie total subversiv ist und es gab auch 1 Lied, wo‘s nur um‘s ficken ging. 1 Lagerfeuer wurde angezündet, es ging auch 1 Pfeifchen rum, Leute, die ich schon im Garten vom Budde-Haus gesehen hatte, schleppten Bierkästen, verkauften Bier, am Lagerfeuer veranstaltete 1 Typ mit 2 Esslöffeln eine irre Castagnetten-performance, man sang gemeinsam, soff gemeinsam und ich war heilfroh, auf dem schlingernden Heimweg mit dem Rad keiner Polizeikontrolle begegnet zu sein, sondern nur einem Marder, einem Fuchs und einem Waschbären (in genau dieser Reihenfolge).

    Das dritte Erlebnis war dann recht intim, nämlich Wollenbergs 71. Gebu, am 18. Januar. Es hatte geschneit ohne Ende an dem Tag und ich bin mit LVB zu ihm in die Südvorstadt, wo es sehr viele Leute gab, die auch im Garten vom Budde-Haus gewesen waren und in diesem Garten in Großzschocher und wieder schleppten sie Bierkästen und Schnapsflaschen waren überall. Aus dem Teppichboden erwuchsen urplötzlich 2 junge Frauen mit Geige und brachten Wollenberg ein Ständchen. „Piano-Müller“ erschien auf 1x mit dem „Munti-Spieler“ und es gab wieder so 1 Hausmusik und Wollenberg sag dazu. Und dadazwischen schwirrten die Gespräche – und ich war mittendrin, statt nur dabei und mein Drama war: um kurz nach 10 ging meine letzte Bimmel mit „sozialverträglichen“ Anschlüssen noch lange vor dem Höhepunkt dieses Festes … *seufz

    Die Leipziger Liederszene ist kein „e.V.“, sondern eine ethanolaffine Großfamilie aus Leuten die musizieren und singen, Bierkästen und Kabeltrommeln schleppen, dummlabern, Witze erzählen, kiffen, klugscheissen, WGs gründen oder ergänzen, gelegentlich auch miteinander im Bett oder in Beziehungen oder Familien landen … und auf jeden Fall immer noch eine Gegen- und Subkultur, wie sie es schon „zu DDR-Zeiten“ gewesen war. Die scharfe Grenze zwischen den „aktiven“ Machern und dem „passiven“ Publikum gibt es nicht – in dieser Liederszene ist jeder irgendwie „aktiv“ und so entsteht ein ganz eigenes Miteinander.

    Es war eben doch nicht alles schlecht, an der DDR und diese Leipziger Liederszene ist eine ihrer freundlichsten Rezente – so habe ich sie jedenfalls kennengelernt, durch puren Zufall, weil ihr dienstältester Liedermacher Jens-Paul-Wollenberg und ich zufällig im Winter am Cosi Freunde geworden sind, weil wir beide eben Frischluftjunkies sind.

    Okay – mein Erleben der Liederszene ist total subjektiv und sektoral und nicht repräsentativ und so … aber manchmal kann ich die Buchstaben halt nicht an mir halten. Diese unsere Leipziger Liederszene kann man nicht durch Konserven und erst recht nicht „online“ kennen lernen , sondern nur live, total real. Man muß hingehen – einmal, zweimal, dreimal, vielmal, mitsingen, mitsaufen undsoweiter … und irgendwann ist man auch mittendrinn, statt nur dabei.

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